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Organisationen

Institut für Plastination (IfP)

Das Institut für Plastination ist ein privat geführtes Unternehmen, das Gunther von Hagens 1993 zur Fortführung seiner an der Universität Heidelberg entwickelten Technologie gegründet hat. Es ist der Träger des Körperspendeprogramms zur Plastination. Seit Anbeginn ist es das Ziel des Instituts, die Plastinationstechniken weiterzuentwickeln sowie die anatomische Lehre durch Herstellung qualitativ und didaktisch hochwertiger Präparate für den Unterricht an Universitäten und sonstigen anerkannten Lehreinrichtungen zu verbessern.
Seit 1995 organisiert das IfP auch die Ausstellung KÖRPERWELTEN. Die Konzeption und weltweite Koordination dieser Ausstellungen ist zwischenzeitlich unter der Leitung von Dr. Angelina Whalley zu einer der Hauptaufgaben des IfP geworden. Angelina Whalley ist die geschäftsführende Direktorin seit 1997.

Gubener Plastinate GmbH

Die Gubener Plastinate GmbH ist ebenfalls ein privat geführtes Unternehmen, das Gunther von Hagens im Jahr 2006 im brandenburgischen Guben gegründet hat und das eng mit dem Heidelberger Institut für Plastination kooperiert. Es ist das größte Plastinationszentrum weltweit. Gegenwärtig ist Guben der einzige Standort, an dem wir Plastinate routinemäßig herstellen. Deshalb wird ein Großteil der IfP-Körperspenden von Heidelberg aus oder auch direkt nach Guben zur Plastination überführt.

In jüngerer Vergangenheit hat sich Gunther von Hagens angesichts seiner fortschreitenden Parkinsonerkrankung aus dem aktiven Geschäftsbereich zurückgezogen und die Geschäftsführung der Gubener Plastinate GmbH seinem Sohn, Rurik von Hagens, übertragen.

PLASTINARIUM

Die Gubener Plastinate GmbH verfügt über einen großen, öffentlich zugänglichen Abschnitt, das PLASTINARIUM. Hier können interessierte Besucher:innen den Mitarbeiter:innen bei der anatomischen Präparation und Plastination über die Schultern schauen und die Entstehung der Plastinate verfolgen. Zudem verfügt das PLASTINARIUM über eine große Sammlung anatomischer Präparate sowie eine Lernwerkstatt, in der Student:innen, Heilberufler:innen und sonstige Interessierte ihr anatomisches Wissen an bereitgestellten Plastinaten, Modellen, Tafeln, Computern und Fachbüchern im Selbststudium vertiefen können. Selbst Studentengruppen aus dem Ausland, z.B. den USA, nutzen dieses Angebot zwischenzeitlich regelmäßig. Weitere Informationen über das PLASTINARIUM finden Sie unter: www.plastinarium.de.

KÖRPERWELTEN

KÖRPERWELTEN ist eine seit 1995 bestehende Wanderausstellung, die plastinierte anatomische Präparate in der Öffentlichkeit präsentiert. Sie ist ein Ort der Aufklärung – eine Ausstellung über das Leben, in der sich jede:r Interessierte einen authentischen Einblick in das Körperinnere verschaffen kann. Die Menschen schauen dabei in fremde Körper und entdecken darin den eigenen auf neue Weise. Für viele Besucher:innen ist das eine berührende Erfahrung, die sie nachdenklich über das eigene Leben werden lässt. Die Ausstellung schärft daher den Sinn für die eigene Verletzlichkeit und die eigene Gesundheit. Nur was wir kennen, können wir wertschätzen und schützen. Mit Kunststoffmodellen ließe sich eine solche Erlebnistiefe niemals erreichen – wie auch in der Kunst keine Kopie das Original oder ein Naturbildband keine Wanderung durch die Natur ersetzen könnte.
Weitere Informationen über die KÖRPERWELTEN finden Sie unter: www.koerperwelten.de.

Die Menschen dahinter

Dr. Angelina Whalley

Direktorin des IfP und Kuratorin der KÖRPERWELTEN

Angelina Whalley ist seit 1997 Direktorin des Instituts für Plastination. Die Medizinerin studierte zunächst an der Freien Universität in Berlin und später an der Universität Heidelberg, wo sie 1986 auch mit einer experimentellen Arbeit zur Nierenphysiologie promovierte. Anschließend war sie mehrere Jahre am Institut für Anatomie sowie am Pathologischen Institut der Universität Heidelberg wissenschaftlich tätig, bis sie 1997 von ihrem Ehemann, Gunther von Hagens, die Leitung des IfPs übernahm. Zeitgleich übernahm sie die Firma BIODUR® Products, ein Unternehmen, das spezielle Kunststoffe und Geräte für die Plastination an über 400 medizinische Fakultäten und Universitäten in aller Welt vertreibt. Im Jahre 2003 gründete sie außerdem das Unternehmen Arts & Sciences Exhibitions and Publishing GmbH, das sowohl wissenschaftliche Wanderausstellungen weltweit organisiert als auch Herausgeber ausstellungsrelevanter Publikationen ist. Dr. Whalley ist Autorin mehrerer erfolgreicher Bücher und Ausstellungskataloge sowie Produzentin ausstellungsbezogener Dokumentarfilme.

Neben ihren administrativen Aufgaben prägt die Ärztin bis heute das Gesicht der KÖRPERWELTEN. Als Kuratorin hat sie alle Ausstellungen über Mensch und Tier inhaltlich konzipiert und gestaltet. Durch ihre populärwissenschaftliche Herangehensweise hat sie komplexe medizinische Sachverhalte einem breiten Laienpublikum zugänglich gemacht und weltweit mehr als 55 Millionen Menschen inspiriert, ein gesünderes Leben zu führen und achtsamer mit dem eigenen Körper umzugehen. Mit der ersten Ausstellung plastinierter Tiere, KÖRPERWELTEN der Tiere gelang ihr eine beeindruckende Symbiose aus Anatomie, Didaktik und szenischer Darstellung, mit der sie beim Betrachter den Sinn für das Leben und das Wunder der Natur schärft.

Gunther von Hagens

Erfinder der Plastination und Schöpfer der KÖRPERWELTEN

Als Arzt und Anatom erfand Gunther von Hagens die Plastination, mit der er die anatomische Ausbildung revolutionierte und Gesundheitsaufklärung einem breiten Laienpublikum zugänglich machte.

Er begann sein Medizinstudium 1965 an der Universität Jena. Nach misslungener Republikflucht geriet er 1969 in politische Gefangenschaft der DDR, wurde 1970 von der Bundesrepublik freigekauft und setzte danach sein Studium in Lübeck fort, wo er 1973 seine Approbation erhielt. Anschließend promovierte er in der Abteilung für Anästhesie und Notfallmedizin der Universität Heidelberg. 1975 wechselte er an das Anatomische Institut, wo er viele Jahre als Dozent und wissenschaftlicher Assistent tätig war.

Im Rahmen seiner dortigen Forschungstätigkeit erfand er 1977 die Plastination, eine Vakuumtechnik zur dauerhaften Konservierung anatomischer Präparate mit eigens dafür entwickelten Reaktionskunststoffen. Um die Technik auch anderen Lehreinrichtungen zu ermöglichen, gründete er wenig später die Firma BIODUR® Products für den Vertrieb der entwickelten Spezialkunststoffe und Geräte zur Plastination. 1993 etablierte er das privatwirtschaftlich geführte Institut für Plastination, das der Weiterentwicklung seiner Erfindung neue Dimensionen eröffnete.

1995 schuf er zusammen mit Kuratorin und Ehefrau Dr. Angelina Whalley die erste KÖRPERWELTEN Ausstellung, in der erstmals Plastinate der Öffentlichkeit präsentiert wurden. 2010 folgten die KÖRPERWELTEN der Tiere. Bis heute haben seine anatomischen Werke über 55 Millionen Menschen begeistert.

Die Erfindung und Weiterentwicklung der Plastinationstechnik brachten ihm viele akademische Ehrungen. 1996 wurde er zudem Gastprofessor an der Medizinischen Universität Dalian, VR China, im gleichen Jahr Direktor des Plastinationszentrums der Staatlichen Medizinischen Akademie in Bischkek, Kirgistan, wo er auch den Titel eines Ehrenprofessors erhielt. Seit 2004 ist er Gastprofessor an der zahnmedizinischen Fakultät der New York University (New York University, College of Dentistry).

2006 gründete Gunther von Hagens die Gubener Plastinate GmbH und errichtete mit dem angeschlossenen PLASTINARIUM das weltweit größte Kompetenzzentrum für Plastination von Mensch und Tier im brandenburgischen Guben.

2013 ehrte ihn die Association of Science-Technology Centers (ASTC) für sein Lebenswerk und seinen herausragenden Beitrag zur Vermittlung von Wissenschaft an ein Laienpublikum.

Aufgrund seiner fortschreitenden Parkinson-Erkrankung hat sich Gunther von Hagens in den letzten Jahren weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Rurik von Hagens

Kaufmännischer Leiter des IfP und Geschäftsführer der Gubener Plastinate GmbH

Rurik von Hagens ist seit 2011 Kaufmännischer Leiter des Instituts für Plastination und seit 2012 Geschäftsführer der Gubener Plastinate GmbH.

Als Sohn von Gunther von Hagens ist er mit der Plastination aufgewachsen. Praktische Erfahrungen in der anatomischen Präparation und Plastination sammelte er bereits als Schüler, als er im IfP Laborpraktika absolvierte. Ein viel größeres Interesse und Leidenschaft entwickelte er aber für die Organisation der Ausstellungen KÖRPERWELTEN sowie die damit zusammenhängenden Prozesse und Aufgaben.

Rurik von Hagens studierte von 2000 bis 2005 Betriebswirtschaft an der Universität Bamberg sowie der Aston Business School in Birmingham (Großbritannien) und ist Diplom-Kaufmann sowie European Master of Business Science. Nach seinem Studium war er mehrere Jahre in einem international tätigen Konzern tätig, und verantwortete dort zuletzt den Aufbau von Vertriebsaktivitäten in zwei asiatischen Ländern. Diese Erfahrungen halfen ihm, als er in die Plastinationsunternehmen einstieg und von seinem an Parkinson erkranktem Vater die Geschäftsführung der Gubener Plastinate GmbH übernahm. Die dortige noch im Aufbau befindliche Herstellung von Plastinaten für Lehrzwecke war damals hoch defizitär, und sein erstes Augenmerk lag daher in der Stabilisierung des Unternehmens. Er intensivierte die Bemühungen, in Fachkreisen auf die Möglichkeiten und Vorteile von Plastinaten aufmerksam zu machen, wodurch sich immer mehr Universitäten und Lehreinrichtungen für die Verwendung von in Guben hergestellten Präparaten in der medizinischen Ausbildung entschieden. Rurik von Hagens wird das Lebenswerk der beiden KÖRPERWELTEN-Macher, Gunther von Hagens und Angelina Whalley in die nächste Generation führen.

Wie finanzieren sich das IfP und die Gubener Plastinate GmbH?

Das IfP und die Gubener Plastinate GmbH mit dem angegliederten PLASTINARIUM sind privatwirtschaftlich organisierte Forschungseinrichtungen, die keine öffentlichen Gelder oder Forschungszuschüsse erhalten. Sie finanzieren sich vor allem aus den Einnahmen der Ausstellung KÖRPERWELTEN sowie dem Verkauf von Präparaten an Universitäten und sonstigen Lehreinrichtungen. Ganz vereinzelt erhält das IfP auch Spenden aus dem Nachlass verstorbener Körperspender:innen, wenn diese beispielsweise keine Angehörigen mehr haben.

Verkauf von Präparaten

Präparate menschlichen Ursprungs stellen wir allein für Lehr-, Forschungs- und Aufklärungszwecke her und geben sie ausschließlich an „qualifizierte Nutzer:innen“ ab, nicht jedoch an Privatpersonen. Unter „qualifiziert“ verstehen wir:
Juristische oder natürliche Personen, die Plastinate menschlichen Ursprungs nur zum Zwecke der Forschung, Lehre oder der medizinischen, diagnostischen bzw. therapeutischen Berufsausübung verwenden wollen und dies nachweisen können. Dazu gehören Lehrinstitutionen wie Universitäten, Krankenhäuser, Schulen und Museen sowie praktische Ärzte, Hochschullehrer, Lehrbeauftragte und andere Personen, soweit sie mit der Ausführung entsprechender Forschungsvorhaben befasst sind.

FÖRDERUNG & NACHLASS

Spenden zur Förderung der Plastination und sonstiger Nachlass

In der Vergangenheit haben uns wiederholt einzelne Körperspender:innen angesprochen, weil sie keine Hinterbliebenen mehr haben und daher das IfP als Empfänger ihres sonstigen Nachlasses benennen möchten. Andere wiederum sind von der Plastination derart fasziniert, dass sie die Weiterentwicklung dieser Technologie auch durch Geldspenden fördern möchten.
Hier besteht die Möglichkeit, Spenden oder testamentarische Vermächtnisse an die Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Plastination e.V. auszusprechen. Der Verein ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein; seine Gelder fließen ausschließlich in die Förderung und Weiterentwicklung der Plastination.

Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Plastination e.V.
Dr. Gunther von Hagens
Vorsitzender
Rathausstraße 18
69126 Heidelberg